Zehn Fachvorträge und knapp 60 Teilnehmende auf dem 2. CARE REGIO Netzwerktag
Kempten, 19.10.2022. Nach dem erfolgreichen ersten Netzwerktag am 7. April fanden sich am Donnerstag, den 19. Oktober 2022, erneut zahlreiche Teilnehmende zum 2. Netzwerktag des vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projektes CARE REGIO ein. Mit Beginn um 9:30 Uhr startete die Online-Veranstaltung mit drei Sessions und zehn Fachvorträgen rund um die Themen Pflege, Digitalisierung und Telemedizin. Dabei umfasste die Veranstaltung, die von der Koordinierungsstelle des Projektes CARE REGIO organisiert wurde, unter dem Titel „CARE REGIO – vernetzt“ Präsentation und Projekte von Vertretern aus ganz Deutschland.
Dabei reichte die Bandbreite der Beiträge von Vorhaben mit starker Bürgernähe, wie etwa den Projekten „SilverScience“ des Institutes für Gesundheit und Generationen in Kempten oder dem Projekt „9x Ofra – Selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken“, bis hin zu High End Wissenschaft mit Vorhaben zur technikgestützten Pflegeausbildung mittels Virtual Reality und digitalen bzw. robotischen Helfern, wie bei den Vorstellungen des Pflegeinnovationszentrums (PIZ) Oldenburg und des Pflegepraxiszentrums (PPZ) Freiburg. Davor leitete Professor Petra Friedrich die Veranstaltung mit einem anschaulichen Überblick über die Entstehung und den aktuellen Stand im Verbundprojekt CARE REGIO ein. Im Anschluss gab es eine Live-Präsentation der Kemptener Forschungswohnung – dem Living Lab der Hochschule Kempten – in der einzelne in der Wohnung verbaute Assistenztechnologien in ihrer Funktionsweise vorgestellt wurden.
Weitere Vorträge behandelten die Chancen einer verbesserten stationären Kommunikation und Orientierung durch eine 5G-Abdeckung (TH Deggendorf), Einsichten in die konkrete Erforschung neuer Technologien im Pflegealltag (PPZ Hannover) sowie Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Politik von der AfA Sozialplanung in München und Prof. Daniel Buhr aus dem Projekt PflegeDigital@BW.
In Fragen und Diskussionsbeiträgen herrschte große Einigkeit, dass eine partizipative Forschung unter Einbezug von Senior:Innen und Pflegebedürftigen auf der einen, und Pflegenden oder Auszubildenden auf der anderen Seite, ein zentrales Anliegen der gemeinsamen Bemühungen sein sollte. So könne etwa durch enge Kommunikation zwischen Entwickler:Innen und Nutzer:Innen eine deutlich größere Akzeptanz und Passgenauigkeit technischer Hilfsmittel gewährleistet werden.
Deutlich wurde auf der Veranstaltung am 19. Oktober überdies, dass eine große Nähe zur Bevölkerung zwar das wissenschaftliche Arbeiten komplexer macht, aber auf große Resonanz stößt und es hier eine Lücke zwischen Wissenschaftlichkeit und den Erwartungen und Sorgen der Pflegenden und Endanwender:Innen – mit der gebotenen Umsicht und Sensibilisierung – zu schließen gilt.
Neben weiteren Netzwerktagen im Jahr 2023 kündigte Petra Friedrich von der Hochschule Kempten auch bereits das geplante 7. Ambient Medicine® Forum an, das am 23. Und 24. März 2023 in Kempten in Präsenz stattfinden wird und neben Fachvorträgen auch eine Industrieausstellung und einen Bürgertag mit dem Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek beinhalten wird.
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