Annähernd 100 Personen schalteten sich zum 5. Netzwerktag von CARE REGIO zu, der am 13. März 2024 virtuell stattfand. Das Thema „Lessons Learned Telematikinfrastruktur – Erfahrungen aus der Praxis“ stieß auf großes Interesse. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern von Pflegeeinrichtungen und Kliniken, Forschenden sowie Anbietern von Software und IT zusammen. Der 5. Netzwerktag wurde vom CARE REGIO-Teilprojekt DigiPÜB organisiert, welches an der Technischen Hochschule Augsburg angesiedelt ist. Nach der Begrüßung durch die Teilprojektleiterin Prof. Dr. Alexandra Teynor leitete der Gesundheitsjournalist Nikolaus Nützel die zweistündige Onlineveranstaltung.
Dr. Anika Heimann-Steinert von der gematik GmbH erläuterte aus Berlin den aktuellen Stand der Kommunikation im Medizinwesen (KIM). Die gematik fördert im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die KIM ermöglicht den Akteuren im Gesundheitswesen eine sichere und effiziente Kommunikation sowie das vertrauliche Versenden digitaler Daten. Heimann-Steinert betonte, wie wichtig es sei, den Mehrwert der Anbindung an die Telematikinfrastruktur klar zu kommunizieren.
Dr. Georg Münzenrieder und Dr. Maximilian Rückert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention bekräftigten, dass die Regierung auf dem richtigen Weg sei. Sie betonten jedoch, dass eine umfassendere Aufklärung über die Einführung digitaler Anwendungen in die Versorgung erforderlich sei. Deshalb investiere der Freistaat in eine großangelegte Kommunikationskampagne, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft zu intensivieren. Die Vertreter des Ministeriums hoben hervor, dass das Verbundprojekt CARE REGIO mit gutem Beispiel vorangeht und dass nicht die Probleme, sondern die durch die Telematikinfrastruktur entstehenden Möglichkeiten im Fokus stehen sollten.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Theorie der Praxis voraus ist. Lange Beschaffungszeiten für die technische Ausstattung und die Implementierung der Systeme müssen beschleunigt werden. Pflegeeinrichtungen, die nicht an Modellprojekten teilnehmen, sind auf die Selbstbeschaffung von Informationen angewiesen, woraus sich der Bedarf nach kompetenten Ansprechpartnern ergibt. Es gab auch einen direkten Appell an die Softwareunternehmen, TI-Anwendungen schneller bereitzustellen. Die Diskussionsteilnehmenden betonten weiterhin die Notwendigkeit der Bereitschaft, neue Technologien zu nutzen, und die Bedeutung regionaler Netzwerke, um Dienstleister, Akteure und Nutzer zu vereinen – genau hier setzt CARE REGIO an.
Zum Abschluss waren sich alle einig: Bessere Kommunikation, umfassende Unterstützung und eine stärkere Vermittlung des Mehrwerts sind essenziell für die erfolgreiche Integration in die Telematikinfrastruktur. CARE REGIO Teilprojektleiter Andreas Mahler fasste zusammen: „Die Technik muss nutzbar sein, und sie muss dann auch genutzt werden.“